Humanae Vitae, 50 Jahre danach

Vor 50 Jahren, am 25. Juli 1968, hat Papst Paul VI. die prophetische Enzyklika « Humanae Vitae » veröffentlicht. Wider alles Erwarten erlaubte er darin nicht die hormonelle Kontrazeption, sondern bekräftigte die immerwährende Lehre der Kirche über das menschliche Leben, die Liebe und die Familie. Er gab dem Zeitgeist nicht nach. Dies ist sein grosses Verdienst.

In ihrem vorauseilenden Gehorsam enttäuscht, bereiteten hohe Würdenträger und Priester der katholischen Kirche, Laien und insbesondere Ärzte dem Dokument einen kühlen, bisweilen gar feindlichen Empfang. Dabei konnte, genau gesehen, Paul VI. zu keinem anderen Schluss kommen.

Durch das Jawort beim Eheschluss nehmen Mann und Frau einander freiwillig und vorbehaltlos an und versprechen einander die Treue bis zum Tod im Hinblick auf die zu erwartenden Kinder. Die eheliche Liebe widerspiegelt somit die Liebe unter den drei Personen der göttlichen Dreifaltigkeit und auch die Liebe Gottes gegenüber dem Menschen, welche ebenso frei ist: sie ist ein Geschenk; sie ist vorbehaltlos ohne jegliche Einschränkung; sie ist treu für immer; sie ist fruchtspendend. Der Gebrauch der Kontrazeption verzerrt das Abbild der göttlichen Liebe im Eheleben. Der Vorbehalt gegenüber der Fruchtbarkeit verunmöglicht eine Ganzhingabe (Johannes Paul II.: Mittwochskatechesen 1978 – 1984).

„Die in Humanae Vitae ausgedrückte Wahrheit bleibt unverändert. Gerade die neuen Entdeckungen der Wissenschaft machen ihre Lehre aktuell und laden ein, über ihren intrinsischen Wert nachzudenken“ (Benedikt XVI.: Ansprache an die Teilnehmer des Internationalen Kongresses zum 40. Jubiläum der Enzyklika Humanae Vitae 10. Mai 2008).
Die Forschung hat nachgewiesen, dass hormonelle Kontrazeptiva nicht nur empfängnisverhütend, sondern in einem gewissen Prozentsatz auch frühabtreibend wirken. Das war Paul VI. ebenso wenig bekannt wie die schwerwiegenden Gesundheitsschäden für die Frau durch Thrombose und Embolie mit zum Teil tödlichem Ausgang und durch das erhöhte Risiko von Gebärmutterhals- und Brustkrebs, vor allem bei jugendlichen Benützerinnen. Humanae Vitae verdient die Bezeichnung einer prophetischen Enzyklika.

Die verheerende Entwicklung im sexuellen, sozialen, demographischen und ökologischen Bereich in der Folge der vermehrten Promiskuität und Libertinage, ihrerseits durch die Kontrazeption massiv gefördert, zeigt deutlich, wie richtig die Lehre von Humanae Vitae ist.

Ein Leben im Einklang mit dem natürlichen Zyklus der Fruchtbarkeit und periodischer Enthaltsamkeit ist nicht nur möglich, sondern bestärkt auch das eheliche Liebesband. Studien in Amerika und in Europa bei Ehepaaren, welche die natürliche Empfängnisregelung leben, belegen eine Scheidungsrate von durchschnittlich 3 Prozent („Chicago Catholik“ W. and N. Lullen; 1980. NFP Update, Office of NFP Diozese, Vol. 4, Nr. 2, June 1992. Humanae Vitae, A Generation. Later, Dr. Jant Smith, P. 127, 1991. The new counter culture, Philipp Lauler, The Wall Street Journal, August 13, 1993. Family of the Americans, P.O. Box 1170, Dunkirk,. W. u. M. Rhomberg: Natürliche Empfängnisregelung (NER) und ihr Einfluss auf Ehe und Familie, Januar 2009. www.familie.kirchen.net ).

Die Lehre der Kirche bezüglich Moral und ehelicher Liebe ist kein Instrument der Unterdrückung. Sie bewahrt uns vor Schaden und führt uns zum Glück. Das erfüllt uns mit grossem Vertrauen gegenüber unserer Mutter, der Kirche. Wir können Papst Paul VI. nicht genug danken für seine Enzyklika Humanae Vitae.

Dr Niklaus Waldis
Generalsekretär FIAMC

(Left on picture)

OUR DOCUMENT ON HUMANAE VITAE (2008)